OfS-Chef Spincke: “Wir sind kein Anhängsel der CDU”
26. Juli 2012 | 00:10 Uhr | von brh
Dieter Spincke ist seit Juni neuer Chef der OfS. Einen Schmusekurs mit der CDU lehnt der 65-Jährige ab. Brameshuber
SCHENEFELD. “Ich bin nicht die Zukunft.” Dieter Spincke ist keiner, der lange um den heißen Brei herumredet. Er kommt lieber gleich zur Sache. Er ist 65 Jahre alt. Anfang Juni hat der vierfache Familienvater den Vorsitz bei der Wählergemeinschaft Offensive für Schenefeld (OfS) übernommen. Walfred Marzahn musste den Posten aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Spincke übernahm. So ist er. Keiner, der sich wegduckt. “Ich dränge mich nicht nach Verantwortung, aber ich stelle mich der Verantwortung”, sagt der Bankkaufmann im Ruhestand.
Jetzt steht er an der Spitze der OfS, will mit dafür sorgen, dass bei der Kommunalwahl im Mai 2013 der Wiedereinzug ins Parlament gelingt. Spincke will Flagge zeigen – und das heißt vor allem eines: Einen Vorwurf aus der Welt zu schaffen, mit dem er und seine Mitstreiter immer wieder konfrontiert werden. “Wir sind kein Anhängsel der CDU”, stellt Spincke klar. Dass es inhaltliche Übereinstimmungen gebe, sei unbestritten. Eine CDU-OfS-Koalition gebe es nicht. “Das ist mit mir nicht zu machen”, sagt der Boss der Wählergemeinschaft. Klare Kante. Auch so ein Markenzeichen des Schenefelders, der seit 1977 in der Stadt lebt und 2008 damit begann, sich politisch zu engagieren. Für die OfS sitzt er im Finanzausschuss.
Spincke will das Profil der Wählergemeinschaft schärfen, dabei auch Unterschiede zu den Christdemokraten deutlich machen. Themen gibt es mehr als genug: Wohnbebauung, Gewerbeansiedlung, der Friedhof, die Bürgerwiese, das Jugend- und Kommunikationszentrum (JUKS). “Man muss Kompromisse suchen”, mahnt der 65-Jährige. Auch bei der OfS gebe es zu wichtigen Themen unterschiedliche Ansichten. Und seine Meinung? Den Friedhof hält er für nicht finanzierbar. Der Bedarf sei nicht da. Für das JUKS wünscht er sich ein neues Konzept. Neue Gewerbeflächen seien für Schenefeld überlebenswichtig. Eine weitere Wohnbebauung sei nicht unproblematisch. “Aber die Nachfrage – vor allem nach bezahlbarem Wohnraum – ist da.”
Er, der Alte, hat sich aber noch etwas vorgenommen. Spincke will mehr junge Menschen dafür begeistern, sich politisch für ihre Stadt zu engagieren. Für die Zukunft.